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  • AutorenbildMarcel

Veranda


Zweiter Etappenort der Tour de Berne ist das Länggass-Quartier.

Hans & Paul nahmen das Restaurant Veranda an der Schanzenckstrasse 25 ins Visier. Das Restaurant liegt etwas versteckt in der vorderen

Länggasse, ist aber sehr zentral gelegen. Kaum 5 Minuten vom Hauptbahnhof (Welle) entfernt.

Wir wurden an diesem Abend begleitet von einem profunden Weinkenner. Das war der Anstoss für ein kleines Weinexperiment. Wir nahmen für das Abendessen, die Weinflasche selber mit. Im Ausland nichts aussergewöhnliches, in der Schweiz sieht man dies eher selten. Nach dem Apéro fragten

wir die Bedienung, ob es möglich sei, gegen ein Zapfengeld den mitgebrachten Wein am Tisch geniesen zu können. Nach kurzer Rücksprache mit

dem Chef de Service erhielten wir ohne weiteres das OK dafür. Erstes Zwischenfazit: Experiment geglückt. Natürlich wurde die Abendkarte vor dem Besuch gründlich studiert. Schliesslich musste der mitgebrachte Wein auf das Menu abgestimmt sein.

Vorspeisen

2 x Fenchelcarpaccio mit marinierten Sardellen und pikanten Kichererbsen, CHF 19.00

1 x Kürbissuppe mit Avocado und tasmanischem Bergpfeffer mit Parmesanstick, CHF 15.00

Hauptgänge

2 x Geschmorte Aubrac-Kalbshaxe mit Krautstiel und Fregola Sarda, CHF 42.00

1 x Tagesmenu – Pouletragout, Gemüse und Kartoffelstock, CHF 38.00

Die Kreation von Fenchel und marinierten Sardellen war die kulinarische Überraschung des Abends. Der Fenchel schön zart und fein geschnitten. Die dazu gereichten Sardellen hatten eine schöne Säure. Passend zur Saison wollten wir auch den Herbstklassiker, die Kürbissuppe testen. Die Konsistenz passte und der Eigengeschmack des Kürbis kam sehr gut zur Geltung. Die Avocado wurde kugelförmig auf dem Tellerrand dazu gereicht und war im ersten Augenblick nicht als das zu erkennen. Ob die Suppe mit einem tasmanischen Bergpfeffer abgeschmeckt werden muss, konnten wir nicht ganz nachvollziehen. Aber der Tasmane hatte ordentlich Pep.

Zu den Hauptgängen – die Kalbshaxe überzeugte, hatte biss und die Sauce war kräftig abgeschmeckt. Die dazu gereichten sardische Pasta «Fregola Sarda» passte einwandfrei zur Haxe. Eine willkommene Abwechslung zu Polenta und Kartoffelstock. Das Pouletragout mit Kartoffelstock war solide. Hat bei Hans aber keinen Wow-Effekt ausgelöst. Für ein Tagesmenu wurde unserer Meinung nach der Preis von CHF 38.00 an der oberen Preisskala angesetzt.

Die Räumlichkeiten der Villa, in der das Veranda untergebracht war, konnte uns nicht in den Bann ziehen. Die Räume hatten zwar eine grosszügige Raumhöhe, wirkten aber etwas kühl. Die Inneneinrichtung, fanden wir, hat noch Luft nach oben. Da lässt sich noch was machen, beispielsweise mit Blumen und anderer Dekoration. Etwas seltsam fanden wir, dass über den ganzen Abend der Chef nie den Tischen nachging, um die Gäste persönlich zu begrüssen und nach dem Wohlbefinden zu fragen. Ganz am Schluss huschte er mit der Rechnung vorbei. Kaum hat er die abgelegt war er schon wieder verschwunden.

We like – gegen ein Zapfengeld von CHF 25.00 konnte der mitgebrachte Wein genossen werden. Das Fenchelcarpaccio mit Sardellen war eine schöne Kreation die Freude bereitete. Insgesamt war das Essen ohne grosse Makel.

We wish – Insgesamt betrachtet sind die Preise an der oberen Preisskala angelegt. Höhere Preise schüren automatisch höhere Erwartungen. Dazu gehört nebst dem Essen auch das Ambiente und Service, welche die Gäste beurteilen. Und da finden wir kann das Veranda noch zulegen.

Fazit – Kreative Küche trifft nüchternes Ambiente und einen Chef, der da war, aber sich nicht vorstellen wollte.

Länggass Quartier – Bereits 1535 wurde die Neubrücke errichtet, welche ein wichtiger Abschnitt für die Landstrasse nach Aarberg bildete. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich das Gebiet zu einem Quartier. Bereits 1721 erstreckte sich die Länggasse bis auf die Höhe der heutigen Bus-Endstation. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert siedelte sich sukzessive das Gewerbe und Industrie wie beispielsweise die Schokoladenfabrik Tobler oder Maschinenfabrik Bern an. In Folge der Industrialisierung entstanden die ersten Arbeitersiedlungen. Ab den 60er Jahren wandelte sich das Quartier wegen der Expansion der Universität vom Arbeiter- zum Studentenquartier. Heute ist die Länggasse ein beliebtes Wohnqartier mit einem breiten Restaurantangebot und Einkaufsmöglichkeiten.

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