An der alten Wirkungsstätte des Tramway’s im Breitsch an der Militärstrasse 64, ist das Restaurant Olympia eingezogen. Die Betreiber nennen es selbst ein Projekt. Je nach Anschauung ist das Olympia ein Restaurant, Café oder Bäckerei wird das Olympia auf der Webseite beschrieben. Für Hans & Paul schlägt das Restaurant durch. Eine Bar hat es, wurde an unserem Besuchsabend aber mehr als Wartebereich bis ein Tisch für das Essen frei wurde genutzt. Einen Hauch Bäckerei schwingt bei den selber gebackenen Broten mit, die am Tisch serviert werden.
Das Olympia wirkt aufgeräumt und kommt in einem schlichten Bistro-Kleid daher. Mit diesem Look&Feel liegen die Betreiber voll im Trend. Weniger ist mehr, statt Glanz und Gloria. Der reservierte Tisch befand sich in der Mitte des Raumes, wo man einen perfekten Überblick über das Restaurant hat. Hans & Paul rätselten vor dem Besuch, welche olympische Disziplin an diesem Abend geboten wird. Ist es mehr Sprint oder doch mehr Marathon. Wir hatten offenbar den Sprint-Tisch gebucht. Da ging alles so zackig, dass der Hauptgang um Haaresbreite die Vorspeise überholt hätte. Paul musste das noch halbvolle Vorspeiseteller auf die Seite stellen, weil der Hauptgang schon in den Händen vom Service wartete. Eigentlich ein no-go. Der Fehler wurde aber kurzerhand entdeckt. Bei der Bestellung wurden die Tischnummern verwechselt, teilte uns der Service mit. Eine Entschuldigung kam unvermittelt.
Aber jetzt zum wesentlichen, zum Essen. Aus der Speisekarte wurden die Vorspeisen «Trevisano» (ist die edlere Variante vom roten Chicorée) und das «Tartlette» bestellt. Der Trevisano wurde kombiniert mit Burrata, Birnen und Sanddorn. Die Combo überzeugte insbesondere durch die Säure vom Trevisano und dem milchigen von der Burrata. Das Tartlette aus Filoteig war was ganz raffiniertes, welche eine Füllung aus Sauerrahmcrème, karamellisierten Schalotten, Topinambur und Haselnüssen bestand. Voll das leckere Törtchen. Beim Blick auf die Nachbarstische machte das «Plättli» Lust auf mehr. Beim nächsten Besuch würden wir wohl diese Vorspeise ins Auge fassen.
Beim Hauptgang ging es beim Hans «wurschtig» weiter, und zwar mit der Schweinsbratwurst mit Biersenf und Zwiebel-Brot-Salat. Wenn man wieder mal Bock auf Bratwurst hat, ist das Menu nur zu empfehlen. Der Salat passt wunderbar zur schmackhaften Wurst. Bei Paul durfte es wieder mal Fisch sein. Die Lachsforelle mit Sauerkraut ist einfach ein wunderbares Wintermenu, das in der Deutschschweiz viel zu wenig auf der Speisekarte zu finden ist. Für alle die es nicht kennen unbedingt mal probieren. Am besten im Olympia, das war ein echter Leckerbissen.
Fazit:
Das Olympia kommt bei den Bernerinnen und Berner gut an. An diesem Dienstagabend war es bis auf den letzten Tisch besetzt. Es ist der Mix aus feinstem Essen, ungezwungener Atmosphäre und dem nüchternen aber stylischen Design, der dazu führt, dass man es ohne Reservation schwer hat, einen Tisch zu bekommen. Was aus der Küche kommt, ist 1A. Ein großartiges Restaurant, das sicher in kürzester Zeit einen festen Platz in der Berner Gastroszene einnehmen wird. Weiter so!
We like:
Eine ruhige und angenehme Atmosphäre führt dazu, dass man sich als Gast schnell wohl fühlt. Selbergemachtes Brot ist immer top. Und das im Olympia ist wunderbar. Wie oft sieht man immer noch die gelochten Zelosäckchen die verdorrtes Brot beherbergen.
We wish:
Gemütliche Kleidung für den Service ist völlig OK. Schliesslich soll man sich bei der Arbeit wohl fühlen. Ob es gerade ein Loose Fit T-Shirt mit XL Print, die Richtige Bekleidung für ein so tolles Restaurant ist, sind wir uns nicht sicher. Ein Rätsel sind uns die kleinen Weingläser. Waren doch recht edle Weine in der Karte zu finden, die ein anständiges Weinglas verdient hätten.
Rechnung:
Trevisano CHF 16.--
Tartlette CHF 15.--
Schweinswurst CHF 27.--
Lachsforelle CHF 41.--
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