Hans & Paul unterwegs zum letzten Etappenziel der Tour de Berne quer durch die Berner Stadtquartiere. Bei der letzten Etappe hatten wir das Glück, dass wir von einer charmanten Dame begleitet wurden.
Die Brasserie Josephine ist in den Räumlichkeiten des Unique Hotel Innere Enge an der Engestrasse 54 untergebracht. Bekannt ist die innere Enge für den Marians Jazzroom und die wunderbare Aussicht auf die Stadt und Berner Alpenkette. Im Josephine fühlt man sich auf einer Zeitreise in die 40-50er Jahre. Die Brasserie versprüht den Glanz der guten alten Zeiten. Beeindruckend wie alles im Schuss ist.
Obwohl es Mittwochabend ist, ist das Restaurant gut besetzt. Es ist ein Mix aus Hotelgästen, Konzert- und Restaurantbesuchern. Wir wurden bereits vom Gérant erwartet, der uns an den reservierten Tisch führte. Er offerierte uns ein Flute Champagner und erklärte uns, dass jeder Hotelgast der im Restaurant isst, dies als Welcomedrink erhält. Mit einem Cüpli in der Hand lässt sich die Speisekarte noch viel besser studieren. Die Karte ist vielfältig und hat nebst den Klassikern eine Auswahl an vegetarischen Gerichte.
Zur Vorspeise wurde die Karotten-Orangensuppe und die Tagessuppe, Brokkolicremé, bestellt. Das Rennen hat die erstgenannte gemacht. Schön abgeschmeckt, die Orange ergänzte das «Rüebli» wunderbar und beide Geschmacksnoten kamen gleichermassen zum Ausdruck. Die Brokkolisuppe hingegen hatte noch Potenzial. Es fehlte etwas die Intensität.
Bei den Hauptgängen wurden gleich drei verschiedene aus der Karte herausgepickt. Beginnen wir mit dem Stroganoff nach Originalrezept. Die Rindsfiletstreifen wurden begleitet mit schön al dente gekochten Tagliatelle. Das Fleisch war zart und nicht durchgebraten. Weiter geht es mit dem Wiener Schnitzel mit Kalbfleisch, serviert mit lauwarmen Kartoffelsalat. Beim Schnitzel sind wir etwas hin und her gerissen. Die Panade hatte eine schöne goldbraune Farbe. Wir fanden hingegen, dass es etwas gar gut durchgebacken war. Der Kartoffelsalat ist die perfekte Alternative zum Pomme frites. Der hat uns sehr gut gefallen. Der dritte Hauptgang sind die Ravioli Caprese mit Spinat, Mangold und Ricotta. Die Portion war schön abgeschmeckt und übrigens wie bei allen drei Hauptgängen ausreichend gross.
Nach einer Pause konnte uns der Service für ein Dessert begeistern. Der hausgemachte Schokoladenkuchen mit einer Kugel Glace nach Wahl und die original Zugerkirschtorte vom Treichler soll den kulinarischen Abend krönen. Der Schoggikuchen ist solide und die Portion ordentlich. Zur Info: Der Kuchen wird nicht warm serviert. Das Stück Kirschtorte war völlig OK, Paul mag es halt, wenn der Boden gut getränkt ist mit dem Zugerfeuerwasser. Dafür war die Buttercreme die pure Sünde.
We like
Die Überraschung mit dem Cüpli war geglückt und war eine sehr schöne Geste – vielen Dank! Das Ambiente der Räumlichkeiten ist in Bern einzigartig. Überzeugt haben uns die Karotten-Orangensuppe und das Stroganoff sowie die Ravioli. Die Überraschung war der lauwarme Kartoffelsalat.
We wish
Die Tagessuppe und die beiden Desserts hatten keinen Wow-Effekt ausgelöst. Wir denken, wenn der Schoggikuchen leicht warm gewesen wäre, hätte er in der Kombination mit der Glace unser «Schoggiherz» erobern können. Was noch auffiel, dass ab und zu Küchenluft in das Restaurant strömte.
Fazit
Die Brasserie Josephine ist an einem wunderbaren Ort in Bern gelegen. Die grosse Terrasse ist im Sommer eine Wucht. Wer gerne ein nostalgisches Restaurant sucht, der kommt voll auf seine Kosten. Interessant fanden wir zum Teil die unterschiedlichen Menupreise. Das Stroganoff für CHF 34.00 fanden wir preiswert. Hingegen ein Stück Zuger Kirschtorte für CHF 14.00, ist unserer Meinung nach eher in der oberen Preislage.
Rechnung
Tagessuppe – Brokkoli-Rahmsuppe CHF 13.00
Karotten-Orangen Suppe CHF 12.00
Stroganoff CHF 34.00
Ravioli Caprese CHF 28.00
Wiener Schnitzel CHF 42.00
Zuger Kirschtorte CHF 14.00
Schokoladenkuchen CHF 14.00
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