Zu Gast bei Wolfgang Schmidt der seit ein paar Monaten, das Zepter in der Küche vom
Jack’s übernommen hat. Wolfgang hat uns ein Menu Surprise aus der aktuellen Herbstkarte vorbereitet. Eines können wir schon vorneweg nehmen, das stadtbekannte Wiener Schnitzel war nicht dabei. Und das ganz bewusst. Denn da gibt es auf der aktuellen Menükarte so vieles neues zu entdecken.
Zur Vorbereitung auf die kulinarische Reise gab es einen Negroni. Der belebt nicht nur den Appetit, er schmeckt auch ausgezeichnet.
Eingestimmt wurden wir mit einer Variation vom Kürbis, das Herbstgemüse schlechthin.
Die Kürbis-Bomb bestand aus marinierten Spaghetti Kürbis, gepickelter Butternuss Kürbis und im Ofen geröstetem Kürbis. Abgerundet wurde die Kreation mit Kürbis Chips. So viel Kürbis auf einmal waren für Hans & Paul neu. Die dünnblätterigen Chips gaben dem Teller das gewisse etwas. Die zweite Vorspeise war ein Entenei, das bei 64 Grad langsam gegart wurde. Abgerundet wurde der Gang mit Waldpilzen, hauchdünn geschnittenem Rauchspeck und Parmesanschaum. Die Kombination mit dem Ei und den Pilzen war sensationell. Der gebratene Speck rundete das Ganze ab.
Zum Hauptgang wurden wir mit einem Stück vom Hirschrücken überrascht, der perfekt auf den Punkt gegart war. Das Fleisch butterzart und der kräftige Preiselbeer-Jus verlieh dem Menu die herbstliche Note. Als Beilage gab es Haselnuss Schupfnudeln. Das Nussige haben wir nicht so herausgespürt. Die Sauce stand geschmacklich im Vordergrund.
Jetzt ist mal Pause angesagt, die Bäuche waren schon kugelrund und es wartete ja noch das Dessert auf uns. Hier kam ein Birnenmousse im Schokomantel auf Birnenchutney auf den Tisch. Zuerst musste man den Schokomantel durchbrechen, um an das Mousse zu gelangen. Wichtig beim Verköstigen war, dass man nicht zu viel Schokolade zum Mousse auf den Löffel nahm, damit sich der Birnengeschmack so richtig entfalten konnte.
Zu allen Gängen hat uns der Sommelier die passende Weinbegleitung zusammengestellt. Hier ist zu erwähnen, dass es ausschliesslich Schweizer Weine waren. Alle servierten Weine waren perfekt auf die Gänge abgestimmt. Immer wieder beachtlich was die Schweizer Winzer für ausgezeichnete Weine herstellen.
Fazit:
An diesem Abend wurde der Herbst eingeläutet. Die Gerichte sind der Beweis, dass es auch ohne Rehpfeffer, Rotkraut und Spätzli äusserst spannende Herbstmenu’s kreiert werden können. Das Highlight war nebst dem vorzüglichen Hirsch das Entenei. Die beiden Gerichte sorgten für einen richtigen Wow-Effekt im Gaumen. Die Kürbiskreation mundete sehr. Hier fragten wir uns, ob ein oder zwei Kürbisvariationen auf dem Teller weniger sinnvoller gewesen wäre, um den Gaumen nicht zu überfordern.
We like:
Mit Wolfgang hat viel Kreativität ins Jack’s Einzug gefunden. Aufgefallen ist auch, dass man grossen Wert auf lokale/regionale Lieferanten legt. So kommt beispielswiese das Entenei aus Gümmenen. Die Räumlichkeiten in dem das Jack’s untergebracht ist, ist schon seit jeher eines der schönsten Restaurants in Bern. Die Aufmerksamkeit und Freundlichkeit des Personals war sehr authentisch und führte dazu, dass man sich ab der ersten Minute sehr wohl und willkommen fühlte.
We wish:
Die schönen Räumlichkeiten sind in unseren Augen Fluch und Segen zu gleich. Das Jack’s dürfte sich für das jüngere Publikum etwas mehr öffnen und zeigen, dass alle Gäste willkommen sind.
Dank:
Herzlichen Dank an Wolfang und seiner Küchen-Crew für den Einblick in die Herbstkarte vom Jack’s Brasserie. Es war eine wunderbare kulinarische Reise. Ein grosses Merci an Johanna für die Organisation, die spannenden und unterhaltsamen Tischgespräche sowie
die Übernahme der Rechnung, das wir sehr geschätzt haben. Merci viu mau!
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